Es gibt Schultage, die bleiben. Der Vorlesewettbewerb des sechsten Jahrgangs an der Anne-Frank-Schule Wanfried war genau so ein Tag – und das lag nicht zuletzt an der sorgfältigen Gestaltung durch Lehrerin Stefanie Hohmann-Pelka. Sie hatte den Vormittag mit einem Konzept vorbereitet, das warm, stilvoll, durchdacht und ganzheitlich angelegt war. Musik und gemeinsames Singen schufen eine Atmosphäre, die den Wettbewerb trug und zugleich etwas sehr Persönliches entstehen ließ.
Im Vorfeld hatten die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer mit ihren Klassen intensiv an Lesetechnik, Betonung und Textverständnis gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Lieblingsbücher, trainierten das Vorlesen und wählten schließlich die Klassensiegerinnen und Klassensieger, die nun in der Aula antraten. Diese gründliche Vorbereitung spiegelte sich in der Sicherheit und Ausdruckskraft der Vorleserinnen und Vorleser deutlich wider und unterstrich den Anspruch der Schule, Lesekompetenz wirklich ernst zu nehmen.
Die erste Runde begann mit den selbst ausgewählten Texten der Klassensiegerinnen und Klassensieger. Die Lesebeiträge wurden von einer sorgsam zusammengestellten digitalen Präsentation begleitet, die die vorgestellten Bücher sichtbar machte und den Ablauf elegant strukturierte. Anschließend folgte die zweite Runde mit dem unbekannten Text; in diesem Jahr ein Auszug aus der Harry-Potter-Reihe. Hier zeigte sich, welche Vorleserinnen und Vorleser spontan, präzise und mit echtem Gefühl lesen können.
Oskar Brechmacher überzeugte in dieser Finalrunde besonders. Sein Vortrag war ruhig, konzentriert und zugleich ausdrucksstark. Er traf den Ton des Textes sicher und setzte sich deutlich durch. Oskar wird die Anne-Frank-Schule Wanfried nun beim Kreisentscheid vertreten. Den zweiten Platz teilen sich Ava Vogt und Lotta Menge, die beide mit klarer Betonung und starker Textnähe beeindruckten. Die Jury, bestehend aus Leonard von der Schülervertretung, der Vorjahressiegerin Lotte, Lehrerin Janina Zuber, Standortleiter Tobias Schmidt, Martina Heinemann von der Buchhandlung Heinemann sowie Christina Hoppe von der Schulleitung der Gerhart-Hauptmann-Schule, hob das insgesamt hohe Niveau hervor und verwies auf die sorgfältige Bewertung anhand eines Kriterienkatalogs, der Lesetechnik, Verständnis und Ausdruck gleichermaßen berücksichtigt.
Zum Abschluss durften sich alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ein neues Buch aussuchen. Die Freude darüber zeigte einmal mehr, wie selbstverständlich Lesen an der Schule verankert ist und wie sehr die Kinder Literatur als wertvolle Begleiter erleben. Der Wettbewerb machte eindrucksvoll deutlich, dass anspruchsvoller Unterricht, engagierte Schülerinnen und Schüler und eine lebendige Lesekultur an der Anne-Frank-Schule Wanfried eine starke Einheit bilden. Ein Schultag, der bleibt.
