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Kaum hatten unsere neuen Streitschlichter am Standort in Wanfried ihre Ausbildung absolviert, ging es auch schon los: Gleich mehrere Einsätze haben die Siebtklässler Mia Thomé, Fabio Arnold, Leonard Ullrich, Pauline Spieß und Leon Schnitter als Mediatoren der Schulgemeinde bereits erfolgreich abgeschlossen – und damit unmittelbar zu einem konstruktiven Umgang mit Konflikten beigetragen.

„Genau das ist auch das Ziel unseres neuen Angebots“, so Standortleiterin Christina Dietrich, „wir setzen hier auf eine Atmosphäre des Vertrauens und des Miteinanders – und dazu gehört auch, dass Probleme möglichst wirksam und nachhaltig reflektiert werden“. Ein Jahr lang hat sie die Mediatoren in einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft höchstpersönlich ausgebildet und weiß daher genau, dass alle fünf Streitschlichter fit sind für ihre Aufgabe. Das hat sie den Schülerinnen und Schülern auch auf ihren Zertifikaten, die unlängst feierlich im Beisein von Vertrauenslehrerin Sylvia König überreicht werden konnten, bescheinigt. Zu den ausgewiesenen Kompetenzen für eine Schlichtung zählen etwa das Formulieren einer angemessenen Gesprächseinleitung, die Neutralität, das aktive Zuhören und das Zusammenfassen des Gesagten sowie die Formulierung eines Abkommens und eines Schlusswortes.

„So eine Streitschlichtung ist schon eine Herausforderung“, findet etwa Leon Schnitter, „aber wir haben wichtige Techniken der Gesprächsführung kennengelernt, die den Prozess für alle Beteiligten transparent und damit nachvollziehbar machen. Und wir finden es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch vertrauensvoll an uns wenden können, nicht mehr unbedingt nur an die Lehrkräfte.“ Das oberste Gebot für eine Konfliktbewältigung sei die Freiwilligkeit der verschiedenen Parteien, so Mia Thomé: „Nur wenn alle es auch wollen und sich auf Augenhöhe begegnen, können wir unterstützen und gemeinsam zu einer Lösung kommen.“ Bisher habe das in allen Fällen gut funktioniert, ergänzt etwa Pauline Spieß, „wenn die Mitschüler, denen wir helfen, dann nach einem Streit wieder aufeinander zugehen und sich die Lage spürbar entspannt- das ist ein ganz tolles Gefühl.“

Genau deshalb hatten sich die fünf neuen Streitschlichter auch vor über einem Jahr für die Ausbildung entschieden: „Ich habe schon immer gerne anderen geholfen und vermittelt“, erzählt Fabio Arnold, „durch die AG habe ich ganz viel dazu gelernt und weiß jetzt genau, wie es geht und auch, dass es Grenzen einer Peer-Streitschlichtung gibt.“ Die letzte Stufe der Ausbildung, eine Streitschlichtung an einem realen Fall, haben dann auch alle fünf mit Bravour bestanden. „Ich bin sehr stolz auf unsere Streitschlichter und dass sie sich so großartig und voller Engagement einbringen“, so Christina Dietrich. Ich hoffe sehr, dass das Angebot in der Schülerschaft gut angenommen wird. Wichtig ist auch, dass alle Lehrkräfte den Grundgedanken der Streitschlichtung mittragen. Deshalb stellen sich unsere Mediatoren auch dem Kollegium mit einer kleinen Präsentation vor.“ Die neuen Streitschlichter werden von Schulstandortleiterin Christina Dietrich weiterhin eng betreut und beraten, so dass sie ihre Aufgaben jederzeit reflektieren können.