Wenn Pippi Langstrumpf das Rechnen neu erfindet, Harry Potter auf der Bühne zaubert und ein ganzer Schulchor ABBA-Klassiker zum Klingen bringt, dann ist Musiktheaterabend an der Anne-Frank-Schule Wanfried. Unter dem augenzwinkernden Titel „Hurra, hurra – die Schule brennt“ präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 ein liebevoll gestaltetes Programm aus Gesang, Theater, Tanz und Moderation – kreativ, klug, bewegend.
Der Titel versprach nicht zu viel: Im Mittelpunkt stand das Thema Schule – mal humorvoll, mal kritisch, mal magisch. So brachten die Schülerinnen und Schüler unter anderem das Theaterstück „Gamsbartkaktus“ auf die Bühne, das mit skurrilen Figuren und Wortwitz für viele Lacher sorgte. Ebenfalls mit viel Spielfreude inszeniert wurde „Harry Potter und der Stein der Weisen“, in dem Anna Ilkenhans den berühmten Zauberschüler mit Präsenz und sicherem Spiel verkörperte. Und auch „Pippi lernt Plutimikation“ sorgte für begeisterte Reaktionen – gestaltet ausschließlich von Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern, die mit ihrer charmanten, kindlich-frechen Spielweise das Publikum für sich gewinnen konnten. Lotta Menge brillierte darin als Pippi mit Witz, Energie und echtem Bühnenmut.
Zwischendurch wurde getanzt, gesungen und mit kleinen Szenen und Übergängen charmant durch das Programm geführt. Chorbeiträge wie „Der alte Schulhof“ oder „Teach your children“ verliehen dem Abend musikalische Tiefe und einen Hauch Nostalgie. Die Line-Dance-Einlagen brachten Bewegung in die Reihen – rhythmisch, schwungvoll und mit sichtbarer Freude am gemeinsamen Tun.
Was an diesem Abend so leichtfüßig wirkte, war in Wahrheit das Ergebnis intensiver Vorbereitungen: Über ein halbes Jahr hinweg hatte das Leitungsteam um Stefanie Hohmann-Pelka und Heike Gress mit den Schülerinnen und Schülern geprobt, Szenen entwickelt, Lieder eingeübt und Choreografien erarbeitet – mit Geduld, Empathie und viel Herzblut. Dass sich all das gelohnt hat, wurde in jeder Minute der Aufführung spürbar.
Christina Dietrich, Standortleiterin der Anne-Frank-Schule Wanfried, dankte allen Beteiligten für ihr außergewöhnliches Engagement – den Schülerinnen und Schülern auf, vor und hinter der Bühne ebenso wie den Verantwortlichen für die Gesamtleitung, den Lehrkräften und allen Helferinnen und Helfern, die im Hintergrund zum Gelingen beigetragen haben. Sie erinnerte zugleich an Anne Frank, die an diesem Tag 96 Jahre alt geworden wäre, und zitierte deren berühmten Satz: „Wie schön, dass niemand warten muss, um die Welt zu verbessern.“ Dann wandte sie sich direkt an die Kinder und ergänzte: „Und wie schön, dass ihr das heute bereits getan habt.“
Zum Ende wurde es noch einmal musikalisch: Mit „Thank You for the Music“ verabschiedeten sich die Mitwirkenden stimmungsvoll von der Bühne, bevor „Waterloo“ als fröhliche Zugabe noch einmal für rhythmisches Klatschen im Saal sorgte.
Stefanie Hohmann-Pelka, die das Musiktheater gemeinsam mit Heike Gress über Monate hinweg geleitet hatte, bedankte sich zum Abschluss herzlich bei allen Unterstützenden – und ganz besonders bei den Schülerinnen und Schülern, die Woche für Woche freitags in der siebten und achten Stunde mit großer Begeisterung und ganz viel Herz an der Theater-AG teilnehmen.
Und so bleibt am Ende festzuhalten: Die Schule hat an diesem Abend gebrannt – aber eben nicht lichterloh, sondern vor Ideen, Spielfreude und Gemeinschaftssinn. Zum Glück.