Es war ein Abschied voller Wärme, Würde und persönlicher Tiefe: In der festlich geschmückten Stadtkirche feierte die Anne-Frank-Schule Wanfried die Entlassung der Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 9 und 10 – begleitet von bewegenden Redebeiträgen, musikalischen Akzenten und spürbarer Dankbarkeit.
Den feierlichen Auftakt gestaltete Pfarrerin Rosemarie Kremmer mit einer stimmungsvollen Andacht, die das Motto „Gemeinschaft in Vielfalt“ ins Zentrum rückte. Als sichtbares Symbol erhielten alle Absolventinnen und Absolventen ein farbiges Knotenarmband, das den Gedanken der Verbundenheit über den Schulabschluss hinaus unterstreichen sollte.
Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Schulorchester „Die Königskinder“ unter der Leitung von Sylvia König, das mit feinsinnigen Übergängen zwischen den einzelnen Beiträgen die Atmosphäre der Veranstaltung mitprägte.
Standortleiterin Christina Dietrich nahm in ihrer Ansprache das Thema Vertrauen in den Blick – nicht als etwas Selbstverständliches, sondern als etwas, das sich gerade in herausfordernden Momenten entwickeln und bewähren müsse. „Vertrauen entsteht nicht nur, wenn alles reibungslos läuft, sondern vor allem im Aushandeln, im ehrlichen Gespräch, im gemeinsamen Ringen um Lösungen“, so Christina Dietrich. Sie würdigte den Mut und die Ausdauer vieler Schülerinnen und Schüler, die – selbst unter manchmal schwierigeren Voraussetzungen – ihren Abschluss erfolgreich gemeistert hätten. Ihre zentrale Botschaft: „Respekt, Aufrichtigkeit und Toleranz sind nicht verhandelbar. Sie sind die Grundlage für ein friedliches Miteinander.“
Auch die Klassenlehrerinnen gaben ihren Schülerinnen und Schülern eindrückliche Worte mit auf den Weg. Janina Zuber sprach mit spürbarer Herzlichkeit über die Entwicklung ihrer Klasse und die besonderen Momente, die sie geprägt haben. Lina Krüger knüpfte ihre Rede an ein Gespräch mit ihrer achtjährigen Tochter an, die sie fragte, ob sie wirklich alle Schülerinnen und Schüler möge. Ihre Antwort – „Ja, auch wenn Störungen manchmal vorkommen“ – wurde zum roten Faden einer Rede über bedingungslose Zuwendung, Geduld und das Wachsen durch gemeinsame Zeit. Mandy Gundlach setzte sich in ihrer Ansprache mit dem Begriff der Ambiguitätstoleranz auseinander und ermutigte dazu, auch in unsicheren Zeiten Haltung zu zeigen und Widersprüche auszuhalten.
Für Gänsehautmomente sorgten auch die Schülerinnen und Schüler selbst, die mit kurzen, sehr persönlichen Redebeiträgen ihre Dankbarkeit, Erinnerungen und Wünsche zum Ausdruck brachten.
Im Rahmen der Feier wurden zudem herausragende Leistungen und besonderes Engagement gewürdigt. Als Jahrgangsbeste wurden jeweils Anny Gücking, Noah Elias Döring, Johanna Lesser und Alexander Tschiersky ausgezeichnet. Für ihren langjährigen sozialen Einsatz erhielten Louis Grein und Bill Schnitter eine besondere Anerkennung. Als aktive Streitschlichter wurden Fabio Arnold und Leon Schnitter geehrt. Für ihr Engagement in der Schülervertretung zeichnete die Schule zudem Anny Gücking, Elisa Heitzenröder, Gregor König, Marlene Stamer und Julika Stelzig aus.
Zum Abschluss der Feier gab Christina Dietrich den Schülerinnen und Schülern und allen Gästen ein Zitat von Anne Frank mit auf den Weg: „Denk an all das Schöne, das in dir und um dich herum wächst.“
Rund um die Kirche kamen die Gäste anschließend noch einmal zusammen – bei kühlen Getränken, kleinen Snacks und einer sommerlich offenen Atmosphäre entwickelten sich zahlreiche Gespräche voller Anerkennung für die schulische Arbeit, für das Miteinander – und für den Weg, den diese Schulgemeinschaft gemeinsam gegangen ist.
Abgerundet wurde der Tag durch klasseninterne Feiern im kleineren Kreis. Dort kamen auch die Eltern noch einmal ausdrücklich zu Wort. Viele nutzten die Gelegenheit, um nicht nur ihren Kindern, sondern ganz besonders auch den Lehrkräften für deren engagierte pädagogische Arbeit und die verlässliche Begleitung über die Schuljahre hinweg zu danken – persönlich, herzlich und voller Wertschätzung.